Von Carla Pollak & Julian Schmucker

Über das Projekt

Auf den Spuren der mediterranen Küche werden zwei Münchner Restaurants besucht und mit deren Betreiber.innen Gespräche
über ihre Herkunft, über Sehnsucht, Heimat und Heimatlosigkeit geführt. Die persönliche(n) Geschichte(n) der Menschen, die ihren Geburtsort verlassen und nun in München ein neues Leben begonnen haben – auch und nicht zuletzt mithilfe der Küche
ihrer Herkunftsländer – stehen dabei im Vordergrund. Warum haben sie München als neue Heimat gewählt? Was schätzen sie an ihrem Leben hier und was vermissen sie aus ihrer Heimat, dem Mittelmeerraum?

Neben diesen persönlichen Themen geht es auch um das Essen und die Küche: Wie wird in München mediteran gekocht? Welche Gerichte vermissen sie aus ihrer Kindheit? Und was hat es mit diesen Süssigkeiten auf sich?

Der fertige Film wird am 18. und am 25. Januar 2020 im Carl-Amery-Saal während der Mittelmeer-Filmtage präsentiert.

„Eine neue Herausforderung…“

Als der einzige filmwissenschaftliche Studiengang an der LMU verstand es sich quasi von selbst, dass einige von uns sich der Produktion einer eigenen Kurzdokumentation annahmen.

Das Thema: Mediterrane Kulturen in München.

Lisa Reiter und Sophia Finsterwalder stellten sich dieser praktischen Aufgabe, unterstützt von Nicoletta Kolmeder und Julian Schmucker. Warum sie sich entschlossen, im Rahmen des Seminars einen ganzen Film zu drehen? Dazu sagen die beiden: „Durch das theoretische Studium wollten wir uns einer neuen Herausforderung stellen. München bietet dafür das perfekte Pflaster, da hier viele mediterrane Kulturen mit ihren Restaurants vertreten sind.“

Es dauerte nicht lange, bis das Konzept stand. Kulinarisch sollte es werden, und selbstverständlich auch technisch hochwertig. Bald wurde klar – mal eben schnell gedreht ist auch so ein Kurzfilm nicht: „Besonders spannend war zum einen der uns anfangs fremde Umgang mit der Technik. Wir hatten das Glück, eine professionelle Kinokamera sowie ein Tonstudio nutzen zu dürfen. Mit der Hilfe der LMU-Mitarbeiter wurden wir eingelernt und durften uns die Ausrüstung leihen. Auch die Postproduktion hat sich für uns als relativ neues Pflaster mit einigen Herausforderungen dargestellt. Mit dem hier gesammelten Wissen hat sich unsere Perspektive auf Filmproduktionen definitiv nochmals geändert.“

Doch wie genau das ganze nun umgesetzt werden sollte, das war der eigentlich zentrale Schritt der Arbeit: „Der Film erzählt die Geschichte zweier Restaurants mit mediterranen Hintergrund. Dabei war es natürlich interessant, die drei verschiedenen Charaktere kennenzulernen und mit ihnen zu interagieren. Uns interessierten neben den Restaurantbesitzern vor allem deren Werdegang sowie der mediterrane Einfluss.“

Auf diesem Feld beschäftigten sich die Filmemacherinnen auch mit der wissenschaftlichen Ebene. Besonders präsent wurden dabei der „Heimatbegriff“ sowie die Räume, in denen sich die Protagonisten bewegen: „Um diese Themen dreht sich letzten Endes auch unser wissenschaftlicher Text, den wir als Prüfungsleistung abgeben.“

Nun war es an der Zeit, sich nach den passenden Restaurants umzusehen. Die zahlreichen mediterranen Küchen im Großraum München gaben dafür einiges an Grundlagen her: „Erst einmal haben wir überlegt, welche Küchen für uns besonders interessant sind. Dann haben wir Restaurants kontaktiert, die unserer Meinung nach besonders mit qualitativem Essen sowie interessanten und sympathischen Betreibern hervorstechen. Francesca, Federico und Salah haben alle Kriterien erfüllt und haben sich über unseren Besuch gefreut.“

Drei Tage waren die Filmemacherinnen unterwegs, um gemeinsam mit Nicoletta Kolmeder Außenaufnahmen, Interviews und weiteres Schnittmaterial abzufilmen. Während Vorbereitung und Dreh nahezu reibungslos abliefen, wurde es dann in der Postproduktion nochmal richtig spannend: „Da kamen uns dann unsere „Anfängerfehler“ in die Quere. Oft war das Bild sehr verwackelt oder das Licht war ungeeignet. Auch der Schnitt hat sich als schwieriger erwiesen, als gedacht. Hier hat uns dann ab einem gewissen Verzweiflungsgrad Julian Schmucker unterstützt und uns hilfreiche Tipps gegeben.“

Abschließend wollen Lisa und Sophia aber dennoch ein positives Fazit ziehen. Sie sind glücklich über das zu Ende gebrachte Projekt und haben auch Tipps für Studierende, die sich an Ähnlichem versuchen wollen: „Viel Geduld mitbringen und akzeptieren, dass manche Dinge anders laufen, als man sie sich vorgestellt hat“, sagen sie dazu. Und weiter: „Es ist auch wichtig zu respektieren, dass jeder seine eigenen künstlerischen Vorstellungen hat. Und irgendwann muss man das Projekt enden, ein Filmemacher ist wahrscheinlich nie zu 100% zufrieden mit seinem Werk.“

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